Publikationen

Der Steinkauz in der Gemeinde Garrel

Klaus Taux (2012): Jahrbuch f. d. Oldenburger Münsterland 2012, 61. Jg., Seiten 292-302

Der Weideschuppen in Beverbruch wurde im März 2011 renoviert

In den Jahren 1998/1999 konnte ich in der Gemeinde Garrel bei abendlichen und nächtlichen Erhebungen keine Steinkäuze mehr feststellen. Das daraufhin begonnene Artenhilfsprogramm für den Steinkauz hat jedoch gute Erfolge gebracht. Nach zähem Verlauf in den Anfangsjahren ist der Bestand der kleinen Eule deutlich angestiegen. Mit Förderung durch das Amt für Planung, Natur und Umwelt des Landkreises Cloppenburg sind im Frühjahr 2011 zwei schon seit Jahren vom Steinkauz besetzte Weideschuppen renoviert worden. Im Jahr 2010 konnten 29 Steinkauzpaare in Garrel gezählt werden.


Artenhilfsprogramm für den Steinkauz Athene noctua im Oldenburger Land

Klaus Taux (2010): Jahresber. Ornithol. Arb.gem. Oldenburg. 20 (2010): 1-15

Vier fast flugfähige Jungkäuze im Nistkasten

Mit Förderung der Naturschutzstiftung läuft seit dem Jahr 1998 ein Arten-Hilfsprogramm für den Steinkauz im Landkreis Oldenburg. Das Projekt habe ich 1999 noch auf die Gemeinden Rastede und Wiefelstede im Ammerland sowie auf die Gemeinde Garrel in Cloppenburg ausgedehnt. Die Materialkosten für den Bau der speziellen Niströhren hat hier die Stiftung Bingo-Lotto übernommen. Zu Beginn des Programms wurden in diesen Gebieten zusammen nur noch 5 Steinkauz-Paare gezählt. Im Jahr 2009 ist der Gesamtbestand hier auf ca. 90 Paare angestiegen.


Vogel der Weisheit - Der Steinkauz

Klaus Taux (2007): Menschen, Bilder & Geschichten 3, Landkreis Oldenburg 2007, Seiten 75-79

Im Oktober 1998 wurde die erste Steinkauzröhre in Bissel in einem Obstgarten aufgehängt

In der Arbeit werden Hinweise gegeben zu den Lebensraumansprüchen des Steinkauzes, zur Brutbiologie und zum Verhalten den kleinen Eule sowie zu dem seit dem Jahr 1998 im Landkreis Oldenburg mit Förderung durch die Naturschutzstiftung laufenden Hilfsprogramm für den Steinkauz. Da sich ein Angebot künstlicher Nistgeräte positiv auf den Steinkauzbestand auswirken kann, wurden noch im Jahr 1998 die ersten 30 speziell für die kleine Eule entwickelten runden Niströhren im Auftrag der Stiftung im Jugendwaldheim in Ahlhorn gebaut und an geeigneten Bäumen angebracht.


Steinkauzmännchen hat zwei Weibchen

Klaus Taux (2006): Eulen-Rundblick Nr. 55/56, Seiten 53-54

Steinkauz, Bigamie, Bigynie, Oldenburg

Nachdem ich bei einer Nachtexkursion am 4. April 2004 bei einem ruhig gelegenen alten Bauernhof in der Gemeinde Garrel, Landkreis Cloppenburg, gleichzeitig ein Steinkauz-♂ (Revierruf) und zwei Steinkauz-♀ (Erregungsruf) ausdauernd rufen hörte, brachte ich am nächsten Tag zwei Niströhren zu dem Hof und konnte diese auch mit Erlaubnis des Hofeigentümers im Abstand von 18 m in alten Eichen auf dem Hofgelände anbringen. Bei einer Nistgerätekontrolle am 4. Juni 2004 saß in der ersten Röhre ein ♀ zusammen mit 4 Jungen, die etwa 2 ½ Wochen alt waren. In der zweiten Röhre lagen drei kalte Eier. Die Eier sind erst kurz vor dem Schlupf der fast vollständig entwickelten Embryos verlassen worden. Ursache für die Brutaufgabe könnten Störungen durch Holzsäge-, Bau- und Aufräumarbeiten auf dem Hof im Bereich der Röhrenbäume sein. Möglich ist aber auch, dass das ♂ nur noch das ♀ und die bereits ausgebrüteten Jungen in der ersten Röhre versorgt hat.

Nach dem Handbuch der Vögel Mitteleuropas lebt der Steinkauz monogam, also in Einehe. In Garrel hatte sich jedoch ein ♂ mit zwei ♀ verpaart, die beide auch Eier gelegt und in geringem Abstand voneinander gebrütet haben, so dass es sich hier zweifellos um einen Fall von Bigamie bzw. Bigynie handelt.


Turmdohlen

Klaus Taux (1999): Der Oldenburgische Hauskalender 1999, Seiten 76-77

Dohle, Turmdohlen, Oldenburg

Dohlen beziehen im Oldenburger Land oft alte Schwarzspechthöhlen und hohle Bäume innerhalb der Wälder. Auch in Haus- und Fabrikschornsteinen wird das Nest gerne angelegt. Hauptsächlich nisten die Dohlen bei uns jedoch in den Türmen und Gemäuern von Kirchen. Besonders die alten Kirchen und Glockentürme mit ihren Löchern und Nischen bieten ihnen oft geeignete Nistplätze. An fast 50 kirchlichen Bauwerken des Oldenburger Landes habe ich Dohlen zur Brutzeit beobachtet. Meist lag die Zahl der Brutpaare zwischen 2 und 20. Über 20 bis 40 Paare sah ich an den Kirchen in Apen, Barßel, Berne, Elsfleth, Großenkneten, Schwei und Wiefelstede. Die größten Brutkolonien konnte ich an den Kirchen in Lindern (ca. 50 Brutpaare), Cappeln (ca. 70 Brutpaare), Wildeshausen (Alexanderkirche ca. 100 Brutpaare) und Bad Zwischenahn (Johanneskirche 150-200 Brutpaare) feststellen.


Farnpflanzen an alten Kirchen und Friedhofsmauern im Oldenburger Land

Klaus Taux (1997): Oldenburger Jahrbuch, Band 97, Seiten 299-322

Mauerraute, Wardenburg, Oldenburg Kirche, Farnpflanzen, Oldenburg

In den Jahren 1995 bis 1997 habe ich alle alten Kirchen, Kapellen, Friedhofs- und Kirchhofsmauern im Oldenburger Land abgesucht, um zu einen aktuellen Überblick über den Bestand an Arten und Individuen an solchen Besiedlungssubstraten zu kommen. Folgende sechs Farnarten wurden festgestellt:

  1. Mauerraute Asplenium ruta-muraria. Häufigste Asplenium-Art. An fast 50 Stellen erfasst.
  2. Braunstieliger Streifenfarn Asplenium trichomanes
  3. Milzfarn Ceterach officinarum
  4. Hirschzunge Phyllitis scolopendrium
  5. Tüpfelfarn Polypodium vulgare.
  6. Dornfarn Dryopteris carthusiana.

Die Farnpflanzen stehen nur selten ganz allein an den alten Mauern. Meist wachsen sie in Gesellschaft oder in der Nachbarschaft weiterer epipetrischer oder epilithischer Pflanzen. Weitere Mauerbesiedler sind Flechten und Gesteinsmoose mit zahlreichen Arten und in teilweise hoher Besiedlungsdichte. Zu den besonders auffälligen Blütenpflanzen gehören Zymbelkraut Cymbalaria muralis, Mauerpfeffer Sedum acre und Efeu Hedera helix, der an manchen Stellen schon mehrere hundert Jahre alt ist.

Die alten Mauern um Fried- und Kirchhöfe sollten möglichst durchgehend unter Denkmalschutz gestellt werden. Mit dem z. T. sehr hohen Alter, der oft eindrucksvollen Länge, den unterschiedlichen Bautechniken und Steinformaten erinnern sie an den Kirchhofsmauerbau vergangener Jahrhunderte. Zahlreichen Flechten, Moosen und Blütenpflanzen sowie seltenen und in ihrem Vorkommen bei uns auf derartige Mauern spezialisierten Farnpflanzen bieten sie eine sehr bedeutende Besiedlungsfläche.


Flora und Fauna in der Gemeinde (Bad Zwischenahn)

Klaus Taux (1994): Die Gemeinde Bad Zwischenahn Menschen - Geschichte - Landschaft, S. 47-74.

Die Einbeere (Paris quadrifolia) wächst in humosen, feuchten Laubwäldern

Die Gemeinde Bad Zwischenahn ist landschaftlich reich strukturiert. In dem Beitrag wird eine Übersicht über die wildlebenden Pflanzen und Tiere mit ihren Lebensgemeinschaften gegeben. Die wesentlichsten Biotoptypen werden beschrieben, zudem werden verschiedene Tiergruppen und ihre Lebensräume näher betrachtet.


Graureiherkolonien im Oldenburger Land

Klaus Taux (1993): Der Oldenburgische Hauskalender 1993, Seiten 63-68

Graureiher, Kolonie, Oldenburg

Früher gab es zahlreiche, zum Teil sehr große Reiherkolonien im Oldenburger Land, die bis zu 400 Nester aufwiesen. 10 Kolonien sind im 19. und 20. Jahrhundert verschwunden. Im Jahr 1993 gibt es 13 Reiherkolonien, von denen einige schon sehr lange bestehen. Die älteste Kolonie des Landes in Upjever wurde schon 1661 als Graureiherbrutplatz erwähnt. In Jaderberg in der Wesermarsch besteht die größte Kolonie des Oldenburger Landes. Seit 1972 werden alljährlich über 200 Paare gezählt. 750 Jungreiher werden in manchen Jahren flügge. In den sechs kleinsten Kolonien brüten weniger als 50 Paare. Die meisten übrigen Reiherkolonien weisen stark schwankende Bestände und maximale Brutpaarzahlen zwischen 100 und 200 im Jahr auf.


Die Naturschutzgebiete im Landkreis Oldenburg

Klaus Taux (1992): Der Landkreis Oldenburg, Menschen - Geschichte - Landschaft, Seiten 327-346

Alte, bizarr geformte Hainbuchen im Urwald Hasbruch

Der Landkreis Oldenburg verfügt am 1. Juli 1992 über 20 Naturschutzgebiete, die zusammen eine Fläche von 1346,92 Hektar einnehmen. In kurzen Kapiteln werden die einzelnen Gebiete und die Unterschutzstellungsgründe beschrieben. Fotos geben einen Eindruck von Flora, Fauna oder Topografie der Naturschutzgebiete.


Zur Verbreitung und Häufigkeit von Kleinsäugern im Oldenburger Land nach Analyse von Eulengewöllen

Klaus Taux (1989): Oldenburger Jahrbuch, Band 89, Seiten 273-302

Gewölle, Kleinsäuger, Oldenburger Land

In den Jahren 1984 bis 1988 habe ich Gewölle aus 34 Meßtischblattbereichen des Oldenburger Landes gesammelt und analysiert. In den untersuchten Eulengewöllen befanden sich die Reste (hier: Schädel, Kiefer, Zähne) von insgesamt 7007 Kleinsäugetieren. In der Reihenfolge der Häufigkeit wurden folgende Arten festgestellt: Feldmaus, Waldspitzmaus, Hausspitzmaus, Waldmaus, Erdmaus, Rötelmaus, Hausmaus, Zwergspitzmaus, Schermaus, Zwergmaus, Wasserspitzmaus, Maulwurf, Wanderratte, Fledermaus, Eichhörnchen. Hinweise auf das Vorkommen der früher hier verbreiteten Feldspitzmaus, der in Holland auftretenden Schabrackenspitzmaus sowie der östlich der Weser bekannten Arten Brandmaus und Gelbhalsmaus haben sich durch die Gewölleuntersuchungen nicht ergeben.


Über Verbreitung, Standort und Ökologie hutbildender Porlinge (Polyporaceae sensu lato) im Oldenburger Land

Klaus Taux (1987): Oldenburger Jahrbuch, Band 87, Seiten 263-316

Zunderschwamm, Porlinge, Oldenburger Land Zinnoberporling, Porlinge, Oldenburg

Die pileaten Porlinge aus der Gruppe der Nichtblätterpilze (Aphyllophorales) sind wegen ihrer Lebensweise, der Wahl ihrer Wirte sowie ihrer Fruchtkörperformen und -farben biologisch sehr interessant. Sie stehen als überwiegend holzbewohnende Organismen in einer engen Wechselbeziehung mit Bäumen und Sträuchern; in ihrem Vorkommen sind sie oft sogar von ganz bestimmten Holzarten mit einem spezifischen Zustand abhängig. Neben einigen anderen Pilzen sind sie die Hauptzersetzer von geschwächtem und totem Holz.

Die Untersuchungen zum Stand der Verbreitung und zur Häufigkeit der Porlinge wurden in 130 Meßtischblatt-Quadranten des Oldenburger Landes durchgeführt. 63 hutbildende Porlingsarten wurden festgestellt. Davon wachsen 50 ausschließlich oder ganz überwiegend an Laubholz. Die häufigsten Porlinge im Oldenburger Land sind: Schmetterlings-Tramete Trametes versicolor, Flacher Lackporling Ganoderma applanatum, Angebrannter Rauchporling Bjerkandera adusta, Birkenporling Piptoporus betulinus, Zunderschwamm Fomes fometanrius, Erlen-Schillerporling Inonotus radiatus und Buckel-Tramete Trametes gibbosa.

Zu den sehr seltenen und auf der „Roten Liste“ stehenden Arten gehören Safrangelber Porling Aurantioporus croceus, Eichenzungenporling Buglossoporus pulvinus, Klapperschwamm Grifola frondosa und Tropfender Schillerporiling Inonotus dryadeus. Diese Arten wachsen bei uns nur in wenigen geschützten oder sehr extensiv bewirtschafteten Waldbeständen an mehrhundertjährigen, toten Eichen.


Die Oldenburgischen Naturschutzgebiete

Klaus Taux [ Herausgegeben von der Oldenburg. Landschaft] (1986): Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg. ISBN 3-87358-274-0, 303 Seiten

Geermoor, Naturschutzgebiete, Oldenburg

Im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft wurden ab dem Frühjahr 1984 alle 54 Naturschutzgebiete (Stand 31. 12. 1985) des Oldenburger Landes beschrieben. Der Buch-Text vermittelt ein Bild von der geschichtlichen Entwicklung, dem Charakter und dem biologischen Inventar und berichtet über Verordnungstexte, Schutz- und Pflegemaßnahmen, aber auch über Beeinträchtigungen und Schäden in den Gebieten.


Die Nachtigall (Luscinia megarhynchos) an der mittleren Hunte zwischen Wildeshausen und Oldenburg

Klaus Taux (1983): Oldenburger Jahrbuch, Band 83, Seiten 397-404

Nachtigall, Hunte, Oldenburg

Die Nachtigall gehört zweifellos zu den besten Sängern unter den einheimischen Vogelarten. Um den Vogel zu erfassen, wurde der 40 km lange Abschnitt der Hunte zur Brutzeit mit einem nicht motorisierten Schlauchboot abgefahren. Zwischen 1980 und 1983 wurden 30-42 Nachtigallen-Paare (1 singendes ♂ = 1 Paar) zwischen Wildeshausen und Oldenburg festgestellt. Von vitaler Bedeutung für die Nachtigall sind die uferbegleitenden Korbweidengebüsche (Salicetum triandro-viminalis), in deren brennesselreicher Krautzone die Nachtigall bevorzugt ihr Nest anlegt.


Wald- und Forstgesellschaften des Rasteder Geestrandes

Klaus Taux (1981): Oldenburger Jahrbuch, Band 81, Seiten 325-380

Waldgesellschaften, Oldenburg Waldgesellschaften, Oldenburg

Der Rasteder Geestrand liegt am Nordostrand der Oldenburger Geest. Seine grundlegende Morphologie ist geprägt im Pleistozän, durch die verschiedensten Wirkungsweisen der Kaltzeiten. Die wichtigsten Ausgangsgesteine der Bodenbildung sind Geschiebelehm, Geschiebesand, fluvioglacigener Sand, Flugsand und Beckenton. Der überwiegende Teil der Laubwälder kann dem Buchen-Eichenwald (Fago-Quercetum) zugeordnet werden. Als Humusform wurde Rohhumus undd Moder gefunden. Die Bodentypen, auf denen diese Waldgesellschaft steht, sind vorwiegend Podsole, Braunerden und schwach podsolierte Pseudogleye. Eichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum) sind über den gesamten Rasteder Geestrand verteilt, nehmen jedoch nur 5-10 % der Waldfläche ein. Sie stocken stets auf hydromorphen, meso- bis eutrophen Böden. Erlen-Eschenwälder (Pruno-Fraxinetum) sind floristisch am artenreichsten. Sie wachsen im Bereich der Bäche, in quelligen Mulden und auf Standorten mit zeitweise oder dauernd hoch anstehendem Grundwasser. Etwa 40 % der Holzbodenflächen werden von standortfremden Kiefern-, Lärchen- und Fichtenforsten eingenommen. Diese sind vornehmlich als Ersatzgesellschaften des Fago-Quercetums aufzufassen.


Zum Vorkommen der Greifvögel in den Wäldern und Gebüschen am Ostrand der Oldenburger Geest

Klaus Taux (1980): Vogelkundliche Berichte aus Niedersachsen, Heft 1, Seiten 11 - 18

Turmfalke, Greifvogel, Oldenburg

Am Ostrand der Oldenburger Geest wurden 1977 und 1978 Untersuchungen zum Vorkommen der Greifvögel durchgeführt. 7 Greifvogelarten treten in den Wäldern und Gebüschen als Brutvögel auf: Mäusebussard, Habicht, Sperber, Turmfalke, Baumfalke, Wespenbussard, Rotmilan. Die Arbeit enthält Angaben über Siedlungsdichte, Brut- und Jagdreviere, Horstbäume, Horstanlage.


Über das Vogelartenspektrum in Oldenburger Hochmooren in Abhängigkeit von der Vegetationsstruktur

Klaus Taux (1980): 4. Jahresbericht 1980 der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg, Seiten 37-42

Hochmoor, Wollgras, Oldenburg Bekassine, Hochmoor, Oldenburg

In der Arbeit werden die Vogelarten von drei unterschiedlich strukturierten Hochmoorflächen qualitativ miteinander verglichen. In Nordwestdeutschland gab es zahlreiche und zum Teil ausgedehnte Hochmoorflächen. Moorkultivierung, Besiedlung und intensive Nutzung haben aber dazu geführt, das die Moore weitgehend verändert oder zerstört wurden. Die nicht landwirtschaftlich und industriell genutzten Restmoore sind ± stark entwässert und unterliegen der rasch fortschreitenden Verbuschung. Naturnahe Hochmoore sind nur noch als sehr geringe Reste vorhanden. Die Vogelarten ändern sich mit der Sukzession. Zunächst nur an die offene Landschaft angepasste Bodenbrüter; dann wird deren Lebensraum zunehmend mehr von im Bestand meist gesicherten Busch-, Baum- und Höhlenbrütern eingenommen. Den bestandsbedrohten ursprünglichen Hochmoor-Vogelarten sind im Klimaxstadium der Sukzession, d. h. bei ± vollständiger Verbuschung, die Refugien genommen.


10 Jahre öffentliche vogelkundliche Exkursionen der OAO in Oldenburg

Klaus Taux (1979): 10 Jahre öffentliche vogelkundliche Exkursionen der OAO in Oldenburg. 3. Jahresbericht [1979] der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg, Seiten 66-69

Vogelkunde, Exkursion, Oldenburg

Im Mai 1970 führte E. SCHONART die erste öffentliche Exkursion zur Vogelkunde durch. Nach seinem beruflich bedingten Fortzug aus Oldenburg übernahm K. TAUX im Jahr 1972 Leitung und Organisation der öffentlichen Exkursionen. In zehn Jahren fanden insgesamt 70 Exkursionen statt, wobei unterschiedlichste Vogel-Lebensräume im Oldenburger Land das Ziel waren. An den Exkursionen beteiligten sich Kinder ebenso wie Erwachsene bis zu etwa 70 Jahren. Die Zahl der Teilnehmer war im ersten Jahr mit 5 im Durchschnitt sehr gering. In den Folgejahren wurden die Exkursionen stets durch Zeitungsberichte, das Mitteilungsblatt der OAO und Handzettel angekündigt. So stieg die mittlere Zahl der Teilnehmer bis zum Jahr 1973 auf über 60; Rekordzahl erreichte eine Wanderung in das Ipweger Moor im Juni 1972 mit 120 Beteiligten. Nach diesen euphorischen Anfangsjahren sank die Zahl der Teilnehmer wieder auf ein vertretbares Maß von 35-20 im Durchschnitt. Insgesamt haben von 1970 bis 1979 fast 2300 Personen das Exkursionsangebot wahrgenommen.


Die Brutvögel der Alt-Osenberge und des Barneführer Holzes heute und vor 70 Jahren

Klaus Taux (1978): Jahresbericht 1978 der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg, Seiten 21-26

Mittelspecht, Osenberge, Oldenburg

Eigene Vogelerfassungen, die auf knapp 200 Exkursionen seit 1970 basieren, werden mit der Arbeit von H. SCHÜTTE aus dem Jahr 1911 verglichen. Für den mit über 1100 ha großen Waldkomplex wurden 1911 65 Brutvogelarten aufgelistet; 1978 sind 69 Arten bekannt. Um 1900 sind als Brutvögel aus dem Gebiet verschwunden: Wanderfalke, Schwarzstorch, Wiedehopf, Blauracke, Kolkrabe und Rotkopfwürger. Arten, die 1911 noch nicht erwähnt wurden, jetzt aber regelmäßig in dem Gebiet brüten, sind: Hohltaube, Mittelspecht, Gartengrasmücke, Sommergoldhähnchen, Weidenmeise und Gartenbaumläufer.


Über Nisthöhlenanlage und Brutbestand des Schwarzspechtes (Dryocopus martius) im Landkreis Oldenburg/Oldbg.

Klaus Taux (1976): Vogelkundliche Berichte aus Niedersachsen, Heft 3, Seiten 65-75

Schwarzspecht, Nisthöhle, Rotbuche

Der Schwarzspecht wurde zum erstenmal im Jahr 1875 im Landkreis Oldenburg nachgewiesen. Nach 1900 hat er sich in Norddeutschland stark verbreitet. Die Gesamtpopulation in dem 894 km² großen Beobachtungsgebiet beträgt 52-60 Brutpaare. Rotbuchen werden als Höhlenbäume deutlich bevorzugt. In ihnen findet man 95 % der Höhlen. Der Durchmesser der Höhlenbäume, in Brusthöhe gemessen, ergab einen Mittelwert von 56,5 cm, bei einer Variationsbreite von 27 bis 92 cm. Ihr Alter betrug 130 bis 175 Jahre. Die Höhe der Höhlen schwankt zwischen 2,65 und 21 m. Sie beträgt im Mittel 11,4 m. Eine eindeutig bevorzugte Himmelsrichtung ist bei der Höhlenanlage nicht erkennbar.