Erstes Steinkauzpaar in der Stadt Oldenburg angesiedelt

 


Klaus Taux

 

 

Im Gebiet der Stadt Oldenburg waren mir früher folgende Steinkauzvorkommen bekannt:

 

1.) Klein Bornhorst, Brut von 1972 – 1975 in Kopfweiden und hohlen Erlen.

2.) Groß Bornhorst, 1975 – 1977 Brut in alter hohler Erle.

3.) Bloherfelde, von mindestens 1966 bis 1976 Brut unter dem Dach eines älteren Hauses.

4.) Etzhorn, 1974 + 1975 Vorkommen in Gehölzen der Wallheckenlandschaft.

5.) Bis 1997 in Eversten in großem Obstgarten am Freesenweg. Brut in hohlen Apfelbäumen.

 

 

Am 24. 9. 1999 habe ich eine Steinkauzröhre bei einem Hof am Denkmalsweg in Bümmerstede in eine alte Erle gehängt. An den ruhig gelegenen Hof schließen sich ausgedehnte Pferdeweiden mit zahlreichen Koppelpfählen an. Acht Jahre war die Röhre zur Brutzeit meistens von Staren besetzt.Steinkauz, Bümmerstede, Oldenburg

Im Herbst 2007 ist erstmals ein Steinkauzpaar in die Röhre eingezogen.

Etwa ab Mitte April 2008 wurden die Eier bebrütet. Am 26. Mai saßen das Weibchen und 4 junge Steinkäuze in der Röhre, die etwa 2 Wochen alt waren.

Die Ansiedlung in Bümmerstede hängt zweifellos mit der Bestandszunahme im südlich angrenzenden Landkreis Oldenburg und dem Näherrücken des Steinkauzes an das Stadtgebiet von Oldenburg zusammen.

Schlagschwirl in der Buschhagenniederung

 

Klaus Taux

 

 

Die Buschhagenniederung zwischen Neuer Hunte und Osternburger Kanal im südlichen Bereich der Stadt Oldenburg ist ein extensiv genutztes, in großen Teilen auch brachliegendes Grünlandgebiet.

Aus Rohrglanzgras-Röhricht, Wasserschwaden- Röhricht, Mädesüß-Gesellschaft und Großseggenried drang der wetzende und oft langanhaltende Gesang des Schlagschwirls (Locustella fluviatilis).

Am 4. Juli 2008 hörte ich hier den Vogel bei einer Radtour zum erstenmal. Vermutlich war die Art aber schon länger in dem Gebiet. Phasen intensiven Gesangs folgten oft längere Ruhepausen.

Die im nördlichen Bereich der Niederung besiedelte Fläche im Durchmesser von etwa 300 m wurde von dem Schlagschwirl dabei offensichtlich kaum verlassen. Ob sich auch ein ♀ bei dem Sänger befand, konnte nicht ermittelt werden.

Bis kurz nach 22 Uhr sang der Schlagschwirl am 9 Juli. Dann stellte er den Gesang ein, während in der Nähe ein Feldschwirl auch um 23 Uhr noch fast ununterbrochen seine Strophe hören ließ. Am 10. Juli hörte ich den Schlagschwirl zum letztenmal in der Buschhagenniederung. Schlagschwirl, 

Buschhagen, Oldenburg

 

Schon im Jahr 1978 habe ich im Juni über mehrere Wochen ein singendes Schlagschwirl-♂ in der Hunteniederung bei Oldenburg beobachtet und darüber in der Zeitschrift „Ornithologische Mitteilungen, 1979, Heft 3, Seite 67“ berichtet.

Seither sind mehrfach singende ♂ an verschiedenen Stellen im Oldenburger Land beobachtet worden (s. Jahresberichte der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg).

Ein Brutnachweis ist im Oldenburgischen jedoch nach meiner Kenntnis bisher nicht gelungen.

Wieder Kolkrabenbrut im Hatter Holz

 

Klaus Taux

 

 

Seit etwa 20 Jahren versucht sich der Kolkrabe im Oldenburger Land wieder anzusiedeln.

Im Jahr 2001 gelang mir ein sicherer Brutnachweis im Hatter Holz bei Kirchhatten im Landkreis Oldenburg. Im östlichen Randbereich der Graureiherkolonie hatten Kolkraben vermutlich einen Reiherhorst in einer Kiefer okkupiert, Schafwolle eingetragen und mindestens einen Jungvogel aufgezogen, der spätestens am 2. Mai ausgeflogen war.

Am 3. Mai 2004 beobachtete ich erneut in der Reiherkolonie Kirchhatten ein Kolkrabenpaar in einer alten Kiefer bei der Fütterung von zwei Jungvögeln, die kurz vor der Flugfähigkeit standen.

Im Jahr 2008 hat wieder ein Kolkrabenpaar im Hatter Holz gebrütet. Am 23. April flogen die beiden alten Kolkraben aufgeregt rufend in und über das Holz. Der Horst stand etwas isoliert am äußersten Südwestrand der Reiherkolonie im Wipfel einer alten Kiefer. Möglicherweise wollten die Kolkraben mit diesem Standort Streitereien mit den Reihern aus dem Wege gehen. Die Nähe zu einem nur ca. 50 m entfernten Haus- und Hofgrundstück amKolkrabe, 

Hatter Holz, Oldenburg „Reiherbusch“ schien die Raben nicht zu stören. Am 5. Mai 2008 kreiste das Kolkrabenpaar mit zwei eben ausgeflogenen Jungraben über und um das Holz. Ab und zu kamen die jungen Raben wieder zurück zum Horst, in dem sich noch ein drittes Geschwister aufhielt.

Der vorjährige Horst in der alten Kiefer wurde auch im Jahr 2009 von den Kolkraben zur Brut genutzt. Mitte Mai sind mindestens zwei Jungvögel ausgeflogen. Die alten Kolkraben und die schon flugfähigen Jungraben hielten sich auch zu Beginn der letzten Maidekade noch im Reiherholz auf. Gern saßen sie im Horstbaum sowie auf trockenen Ästen im Wipfelbereich nahe stehender Bäume. Schon aus größerer Entfernung waren ihre rauen, aber klangvollen Rufe zu hören.

Da auch in den übrigen Jahren seit 2001 fast immer Kolkraben bei Kirchhatten und in der Nähe des Hatter Holzes beobachtet wurden ist zu vermuten, dass die Art ab 2001 schon mehr als viermal, vielleicht sogar alljährlich im Hatter Holz gebrütet hat.